KI an den Hochschulen – Impulse

Auch HessenHub verfolgt die rasante Entwicklung von KI-gestützten Tools und ihre Auswirkungen auf die Hochschulpraxis aufmerksam. Das Netzwerk beteiligt sich insbesondere mit der Impulsreihe “KI for Education” an dem öffentlichen Diskurs. Um Lehrenden, Studierenden und Interessierten weitere Hilfestellungen zu geben, ermöglicht diese Seite einen Überblick über grundlegende Fragen und gibt Impulse aus der Praxis der Hochschulen.

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Auf unseren Seiten finden sich Informationen zu folgenden Kategorien:

Darüber hinaus haben wir die uns bekannten KI-Tools inkl. Basisinformationen und Links in einer Liste zusammengefasst, um einen Überblick zu erleichtern.

Allgemeines zum Thema KI in der Lehre

KI, ChatGPT und Co: Was ist das überhaupt?

Beispiele und Einsatzvielfalt Künstlicher Intelligenz.
Quelle: IBS Technology: Künstliche Intelligenz in Unternehmen – Erste Schritte.

Künstliche Intelligenz (KI) bezeichnet die Fähigkeit von Maschinen, menschliche Begabungen wie logisches Denken, Lernen, Planen und Kreativität zu imitieren. Maschinen können durch KI lernen, ihre Umwelt wahrzunehmen, mit dieser Wahrnehmung umzugehen und Probleme zielgerichtet zu lösen. KI ist bereits ein gängiges Werkzeug im Alltag vieler Menschen. So wird KI in Smartphones (Siri, Alexa), beim Online-Shopping, bei der Websuche, bei der automatischen Übersetzung und in Autos (intelligente Navigation oder Sicherheitsfunktionen) eingesetzt. KI kann, wie jedes andere Werkzeug auch, angegriffen und manipuliert werden und stellt insofern auch eine Herausforderung, besonders für den Datenschutz und die Quantifizierung wissenschaftlicher Arbeit dar.

Das von der US-amerikanischen Firma OpenAI entwickelte Tool ChatGPT (Launch Ende November 2022), ist eine KI gestützte Chatbot-ähnliche Anwendung, die auf komplexe Fragen und Aufgaben (“Prompts”), schriftlich generiert antwortet. Die Wissenschaftsinformatikerin Prof. Dr. Doris Weßels spricht in diesem Zusammenhang Anfang Mai 2023 drastisch von “dem Beginn einer neuen Zeit“. Die Veröffentlichung des Tools ist gleichermaßen besorgniserregend und hoffnungsvoll und fordert auch die hessischen Hochschulen auf, insbesondere Prüfungsformate und Grundsätze wissenschaftlichen Schreibens zu überdenken und anzupassen. Die Hochschulen sehen sich damit konfrontiert, dass einerseits zahlungspflichtige Zugänge zu einer Verstärkung der bereits bestehenden finanziellen Ungleichheit unter Studierenden und Forschenden führen könnte und Lehrende sich zusätzlich zur ihrer regulären Tätigkeit mit Fragen nach Prüfungsgerechtigkeit, Kompetenz- und Fähigkeitserwerb auseinandersetzen müssen. Andererseits bietet die Arbeit mit KI den Hochschulen auch Chancen: Demnach könnten Anwendungen wie ChatGPT in naher Zukunft bei der Gliederung von Hausarbeiten, bei der Erstellung von Literaturverzeichnissen, der Paraphrasierung und Übersetzung von Forschungsliteratur sowie bei der Beantwortung von wissenschaftlichen Fragen unterstützen und durch die individuelle Anpassung, Ungleichheiten abbauen.


Möglichkeiten und Chancen durch KI

Künstliche Intelligenz bietet durchaus das Potenzial, einen Weg in eine gleichberechtigtere Zukunft zu weisen, die die Produktivität steigert, Kreativität unterstützt, individuelleres Lernen und Leben in verschiedenen Welten ermöglicht und assistiert. Dazu müssen wir lernen, wie Christian Spannagel es ausdrückt, “KI als ein weiteres Werkzeug in unserem Baukasten des Lehrens und Lernens” konstruktiv zu nutzen und ins Ausprobieren und Erproben zu kommen. Weil es bisher kaum Erfahrungen in der Anwendung gibt und mit rasanter Geschwindigkeit weiter entwickelt wird, gilt in diesem Fall ganz besonders: Der Weg ist das Ziel.

Kritisch reflektiert bietet künstliche Intelligenz also Möglichkeiten und Chancen, Hochschullehre sowohl für Studierende als auch für Lehrende zu verbessern und Lernprozesse bedarfsgerecht und barrierearm zu begleiten.

Die sieben Phasen der Veränderung nach Streich (1997)
Quelle: Dr. Mah, Dana-Kristin: Beyond the hype: Chat GPT und Co. in die Hochschullehre integrieren, KI-Campus, 06.03.2023.

Grundsätzlich gilt:

  • Kritische Reflektion: Reflektieren Sie die Ergebnisse der KI grundsätzlich kritisch, da es sich bei generativen KIs um statistische Modelle handelt, die häufig vorkommende Aussagen und Einstellungen aus vorab verarbeiteten Trainingsdaten reproduzieren. Sind z.B. Biases in den Trainingsdaten enthalten (z.B. einseitige oder verzerrte Darstellungen), so werden diese auch in den generierten Ergebnissen reproduziert. Je nach Fachgebiet und Fragestellung können die Ergebnisse sehr nützlich und korrekt oder aber falsch und irreführend sein.
  • Geistiges Eigentum: Bitte beachten Sie, dass generative KIs Inhalte erstellen können, die auf bestehenden Daten basieren und entsprechend geistiges Eigentum eine wichtige Rolle spielt. So können z.B. in den Trainingsdaten der KI urheberrechtlich geschützte Inhalte vorhanden sein, wodurch generierte Inhalte problematisch sein könnten. Auch Daten, die man z.B. zur Überprüfung an eine KI gibt, können urheberrechtlich geschützt sein. Stellen Sie sicher, dass die Informationen, die Sie eingeben, und die Ergebnisse, die Sie erhalten, keine Urheberrechtsverletzungen darstellen. Zum jetzigen Stand können KI-Programme selbst keine Urheberschaft innehaben. Je nachdem wie stark die Einflussnahme der*die Nutzerin an dem generierten Text war, ist entweder er*sie der*die Urheber*in oder das Ergebnis ist nach dem Urheberrecht gemeinfrei.
  • Persönliche Daten: Geben Sie keine persönlichen oder sensiblen Informationen ein, wenn Sie KI-Tools nutzen. In den meisten Fällen liegt der Sitz der Betreiber der Tools aktuell noch in den Vereinigten Staaten und es lässt sich nicht kontrollieren, was mit den eingegebenen Daten passiert (Schrems II-Urteil des EuGHs). Selbst mit einer Einwilligung der betroffenen Personen lassen sich Rechte wie den Abruf aller erfassten Daten oder deren Löschung nicht oder nur sehr eingeschränkt wahrnehmen. Dies ist mit der Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO) nicht vereinbar.
  • Aktualität: Vieles rund um KI-Technologien befindet sich im Moment noch in einer Aushandlungsphase. Daher können sich die Möglichkeiten, Risiken und rechtlichen Rahmenbedingungen jederzeit ändern. Wir bemühen uns, die Informationen auf dieser Seite auf dem neuesten Stand zu halten, können jedoch keine Garantie für die Aktualität geben. Korrekturen und Hinweise nehmen wir gerne entgegen.

(Auszug aus: Allgemeine Empfehlungen im Umgang mit generativer KI in Studium und Lehre)

Darüber hinaus sind die Tools, die hier aufgeführt werden, nicht mit den Datenschutzverordnungen und den Prüfungsordnungen der hessischen Hochschulen abgeglichen. Deshalb sollte vor dem Einsatz mit den Zuständigen der jeweiligen Hochschulen Kontakt aufgenommen werden.

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