An Alle(s) gedacht? – Beitrag 4: Alternativtexte

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An Alle(s) gedacht!

Blinde und hochgradig sehbehinderte Menschen nehmen digitale Inhalte, wie die Wellenform in der Abbildung, mit Hilfe eines Screenreaders, einer Braillezeile und/ oder einer Sprachausgabe wahr.

Da diese Hilfsmittel den Inhalt von Grafiken jedoch nicht darstellen, benötigen alle grafischen Inhalte einen sogenannten Alternativtext, der die Grafik textuell angemessen beschreibt. Dieser kann in allen Dokumentenformaten, wie Microsoft Word, PDF, HTML und bei den gängigen Autor*innenwerkzeugen hinterlegt werden und ist auf dem Bildschirm optisch unsichtbar.  

Schon gewusst?

  • Auch Suchmaschinen werten Alternativtexte aus. Mit Alternativtexten im Web erhöhen Sie die digitale Barrierefreiheit und sorgen gleichzeitig dafür, dass Ihre Webseite über Google und anderen Suchmaschinen besser gefunden wird. 
  • Der Alternativtext aus diesem Beitrag “Darstellung einer Sprachausgabe in Wellenform” beschreibt die Abbildung 1 und stammt vom Deckblatt des #DigiBar-Sammelbandes “Digitale Barrierefreiheit in der Bildung weiter denken – Innovative Impulse aus Praxis, Technik und Didaktik” herausgegeben 2023 von S. Voß-Nakkour, L. Rustemeier, M. Möhring, A. Deitmer und S. Grimminger.
Darstellung einer Sprachausgabe in Wellenform
Abbildung 1: Wellenform der Sprachausgabe von “Digitale Barrierefreiheit in der Bildung weiter denken”.

Weiter gedacht.

Alternativtexte werden für alle Inhalte benötigt, die technisch als Grafik vorliegen. 

Diese sind neben allen Abbildungen, wie Diagrammen, Fotos, Logos, beispielsweise auch Text, der als Grafik eingescannt ist und Icons, wie sie oft im Internet anzutreffen sind. Auch Formeln sind meist nur als Grafik verfügbar.

Da der Alternativtext unformatiert, das heißt ohne Absätze, Überschriften oder andere Strukturelemente ausgegeben wird, sollte die Beschreibung möglichst kurz gestaltet werden. Die Aussage einer Grafik kann je nach Kontext unterschiedlich sein. Überlegen Sie bei der Erstellung eines Alternativtexts daher immer, was der/die Leser*in wissen muss, um die Abbildung zu verstehen.

Weiter gedacht im Web und bei Apps:

Hinweise zur richtigen Gestaltung von Alternativtexten im Web und Apps gibt der Blog-Artikel von Jan Hellbusch.

Weiter gedacht in digitalen Dokumenten:

Im Rahmen von #DigiBar ist, in Zusammenarbeit zwischen dem BliZ (Zentrum für blinde und sehbehinderte Studierende) an der THM (Technischen Hochschule Mittelhessen) und studiumdigitale an der Goethe-Universität Frankfurt, innerhalb der Video-Tutorials zu barrierefreien Word-Dokumenten, auch ein Erklärvideo mit Screencast zu Alternativtexten in Microsoft Word enthalten. 

Für Anleitungen zu allen anderen Formaten konsultieren Sie bitte die Anleitung Ihres jeweiligen Autor*innenwerkzeugs oder Textverarbeitungsprogramms. 

Weiter gedacht in Sozialen Medien:

Alternativtexte sind nicht nur auf Webauftritten oder in PDF- oder Textdokumenten wichtig, sondern auch in den Sozialen Medien. 

In einer durch den Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (DBSV) durchgeführten projektbegleitenden Umfrage, unter sehbehinderten und blinden Menschen, gaben 69% der Befragten an, dass grundsätzlich jedes Bild auf Facebook/ Instagram/ Twitter eine Bildbeschreibung haben sollte (DBSV. (2020). Ergebnisse der Umfrage des DBSV zu Alternativtexten in Sozialen Medien: https://www.dbsv.org/umfrageergebnisse-alternativtexte.html. 24.05.2023).

Aus diesem Projekt sind vier einfache Regeln für Bildbeschreibungen (Alternativtext) in Sozialen Medien entstanden.

Für den Inhalt verantwortlich: BliZ (THM)

Bei Fragen und Anregungen wenden Sie sich per Mail an Sanja Grimminger.

Webseite “An Alle(s) gedacht?”

#DenkBarrierefrei #ThinkAccessible #DigiBar #HessenHub #AnAllesGedacht

One comment

  1. Pingback: Tipp 4 für Digitale Barrierefreiheit: Alternativtexte für Bildinhalte – E-Learning an Hochschulen

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