#Pattern #kollaboratives und kooperatives Arbeiten #Gruppenarbeiten erstellen

Die Studierenden können ihre Gruppenarbeit aufgrund der aktuellen Beschränkungen nicht face-to-face erstellen; der gesamte Prozess muss digital stattfinden.

Beschreibung: Ein Wiki ist ein Online-Werkzeug zum primär gemeinsamen Erstellen und Bearbeiten von Beiträgen bzw. einzelnen Seiten, die über Hyperlinks miteinander verknüpft sind. Es eignet sich z. B. für die gemeinsame Arbeit an Hausarbeiten und bietet gute Feedbackmöglichkeiten für Lehrende. Im Gegensatz zu z. B. dem Etherpad ist das Wiki ein eher komplexes Tool.

Lehrveranstaltungstyp: kleinere Lehrveranstaltungen (z. B. Seminare)

Studienniveau: variabel

Lerninhalt: variabel

Prüfungsleistung: Gruppenarbeit selbst (z. B. Hausarbeit)

Vorteile

(+) Lehrende haben die Möglichkeit, zu jedem Zeitpunkt des Prozesses Feedback (teilweise auch Bewertungen) abzugeben – und die Studierenden die Möglichkeit, dieses Feedback direkt in den weiteren Prozess einzubinden.

(+) Z. B. über ein Kommentarfeld können auch Kommiliton_innen Feedback zum Wiki geben (Peer Feedback).

(+) Synchrones Arbeiten am Wiki ist möglich, sofern unterschiedliche Seiten bearbeitet werden; die zeitgleiche Arbeit an derselben Seite ist nicht möglich.

(+) Die Hyperlinkfunktion bietet übersichtliche Strukturierungsmöglichkeiten, z. B. wenn sich auf der Startseite die Gliederung der Hausarbeit befindet und die einzelnen Gliederungspunkte zu den entsprechenden Kapitelseiten verlinken.

(+) Über die Versionshistorie ist der Arbeitsverlauf transparent und frühere Versionen werden gesichert. So kann bei einer Gruppenarbeit ein Überblick über die Änderungen der anderen gewonnen werden.

(+) Auch die Autor_innenschaft ist klar gekennzeichnet.

(+) Verschiedene Exportmöglichkeiten – je nach LMS variierend – ermöglichen Weiterarbeit und/oder Veröffentlichung außerhalb des LMS.

Nachteile

Für die Nutzung von Wikis für Gruppenarbeiten können aus unserer Sicht keine Nachteile genannt werden, jedoch aber ein paar Stolpersteine und Herausforderungen.

Stolpersteine & Herausforderungen

Ob ein Wiki, das nur im LMS vorliegt, als Abschlussprüfung akzeptiert wird, hängt von der jeweiligen Prüfungsordnung ab.

Speziell wegen der Komplexität des Tools sollte es für Studierende eine Einführung in die Nutzung des Editors geben, sowie eine Möglichkeit, bei Fragen und Problemen Unterstützung zu erhalten (z. B. über ein Forum).

Die Verbindung der Seiten über Hyperlinks kann, wenn die Struktur nicht ausreichend durchdacht ist, auch zur Unübersichtlichkeit führen.

Möchten Sie als Lehrende_r im Wiki mitlesen und Feedback geben bzw. die Arbeit der Studierenden bewerten, sollte dies – sowie die der Bewertung zugrunde liegenden Kriterien – den Studierenden von Anfang an transparent gemacht werden, um Unsicherheiten zu vermeiden.

Werden die Möglichkeiten zum kontinuierlichen Feedback genutzt, kann es für Lehrende als Nebenwirkung zu einem relativ hohen Betreuungsaufwand kommen.

Kombinationsmöglichkeiten

Für die Einführung in den Editor könnte ein Screencast bereitgestellt werden, der die Arbeitsschritte erklärt.

Ein Forum oder ein Chat bietet sich als Unterstützungsangebot für Studierende bei Fragen oder Problemen an – zum einen durch Sie als Lehrperson oder Tutor_innen, zum anderen durch bzw. mit Kommiliton_innen.

Für das erste Brainstorming (z. B. zur Erstellung einer Struktur) kann ein Etherpad genutzt werden.

Werkzeuge

LMS-eigenes Tool

Beschreibung: Blogs sind Online-Werkzeuge zur kontinuierlichen Veröffentlichung von kurzen Beiträgen. Der ILIAS-Blog kann sowohl alleine (z. B. als individuelles Lerntagenbuch) als auch in Gruppen genutzt werden. Durch die chronologische Darstellung der Beiträge eignet sich ein Blog z. B. als Projekt- oder Forschungstagebuch.

Lehrveranstaltungstyp: kleinere Lehrveranstaltungen (z. B. Seminare)

Studienniveau: variabel

Lerninhalt: variabel

Prüfungsleistung: Gruppenarbeit selbst (z. B. Projekt- oder Forschungstagebuch)

Vorteile

(+) Die Kommentarfunktion ermöglicht Feedback (z. B. durch Kommiliton_innen, Lehrende).

(+) Durch Verschlagwortung können Beiträge gezielt gesucht werden.

(+) Die Beiträge werden chronologisch angeordnet, ebenso wird an der Seite eine chronologische Übersicht über den Blog erstellt. Daher eignet sich ein Blog insbesondere zur Dokumentation eines Prozesses (z. B. als Projekttagebuch).

(+) Synchrones Arbeiten am Blog ist möglich, sofern unterschiedliche Beiträge bearbeitet werden; die zeitgleiche Arbeit am selben Beitrag ist nicht möglich.

(+) Über den Verlauf werden die letzten Änderungen angezeigt. So kann bei einer Gruppenarbeit ein Überblick über die Änderungen der anderen gewonnen werden.

(+) Der Blog bietet verschiedene Formatierungs- und Gestaltungsmöglichkeiten.

(+) Zudem können andere Elemente, zum Beispiel in Form von Video-, Audio-, Bilddateien und internen sowie externen Links, eingefügt werden.

(+) Die Exportmöglichkeiten als XML und HTML ermöglichen die Veröffentlichung außerhalb von ILIAS.

Nachteile

(-) Feedback ist nur über die Kommentarfunktion möglich (anders als z. B. bei Wikis).

(-) Da der Blog nur als XML und HTML exportiert werden kann, ist die Weiterarbeit und -nutzung nur webbasiert möglich.

Stolpersteine & Herausforderungen

Ob ein Blog, der nur bei ILIAS vorliegt, als Abschlussprüfung akzeptiert wird, hängt von der jeweiligen Prüfungsordnung ab.

Zudem sollte für Studierende eine Einführung in die Nutzung des ILIAS-Editors angeboten werden, sowie eine Möglichkeit, bei Fragen und Problemen Unterstützung zu erhalten (z. B. über ein Forum).

Die chronologische Blogstruktur scheint eher weniger für klassische Hausarbeiten, sondern eher zur Dokumentation eines Prozesses (z. B. für Projekt- oder Forschungstagebücher bzw. -berichte), geeignet. Soll eine klassische Hausarbeit verfasst werden, scheint ein Wiki passender.

Möchten Sie als Lehrende_r im Blog mitlesen und Feedback geben bzw. die Arbeit der Studierenden bewerten, sollte dies – sowie die der Bewertung zugrunde liegenden Kriterien – den Studierenden von Anfang an transparent gemacht werden, um Unsicherheiten zu vermeiden.

Kombinationsmöglichkeiten

Für die Einführung in den Editor könnte ein Screencast bereitgestellt werden, der die Arbeitsschritte erklärt und immer wieder angesehen werden kann.

Ein Forum oder ein Chat bietet sich als Unterstützungsangebot für Studierende bei Fragen oder Problemen an – zum einen durch Sie als Lehrperson oder Tutor_innen, zum anderen durch bzw. mit Kommiliton_innen.

Für das erste Brainstorming (z. B. zur Erstellung einer Gliederung) kann ein Etherpad genutzt werden.

Werkzeuge

ILIAS-Blog

Beschreibung: Etherpad ist ein webbasierter Editor, mit dem Studierende zeitgleich an einem Text arbeiten können. Die Änderungen werden direkt in den Text übernommen und farblich dem jeweiligen Autor bzw. der jeweiligen Autorin zugeordnet. Ein Etherpad ist ein einfaches Werkzeug, das schnell startklar ist. Es eignet sich eher für Vorbereitungen bzw. Teilaufgaben, weniger für komplexe und umfangreiche Inhalte. Weitere Informationen zu Etherpads finden Sie hier

Lehrveranstaltungstyp: kleinere Lehrveranstaltungen (z. B. Seminare)

Studienniveau: variabel

Lerninhalt: variabel

Prüfungsleistung: variabel (z. B. Hausarbeit, Präsentation, Projektbericht; Einsatz des Etherpads hier nur zur Kommunikation und Konzeption)

Vorteile

(+) Etherpads stellen eine sehr schnell angelegte und in der Nutzung unkomplizierte Lösung dar.

(+) Sie bestehen aus einer einzigen Seite und weisen dadurch eine im Grunde lineare Struktur auf; Überarbeitungen von allen Gruppenmitgliedern können per Bearbeitungsverlauf angezeigt werden.

(+) Durch die farbliche Zuordnung von Textstellen zu Personen, ist die Autor_innenschaft klar gekennzeichnet. Die Farbwahl kann jedoch manuell angepasst werden. Zudem können – das variiert von LMS(-Instanz) zu LMS(-Instanz) – die Namen geändert werden.

(+) Ein Etherpad ermöglicht sowohl synchrones als auch asynchrones Arbeiten in Gruppen und bietet sich besonders für die ortsunabhängige Arbeit an einem Text an.

(+) Verschiedene Exportmöglichkeiten ermöglichen die Weitergabe und Weiterarbeit außerhalb des Lernmanagementsystems.

(+) Ein integrierter Chat bietet die Möglichkeit der Live-Kommunikation während der Bearbeitung des Etherpads.

(+) Etherpads in ILIAS und Moodle sind im Browser responsiv.

Nachteile

(-) Ein Etherpad bietet nur Basis-Formatierungs- und daher wenig Strukturierungsmöglichkeiten.

(-) Durch die wenigen Strukturierungsmöglichkeiten und die verschiedenen Autor_innenfarben, kann ein Etherpad unübersichtlich werden.

(-) Durch u. a. die Möglichkeit der manuellen Anpassung der Farbwahl und der Zurücksetzung von Autor_innenfarben, kann es zu Irritationen bei der Autor_innenschaft kommen.

(-) Zwar sind Änderungen über den Bearbeitungsverlauf nachvollziehbar, sie werden im Etherpad aber nicht als solche markiert.

(-) Ein Etherpad bietet keine integrierte Möglichkeit für Feedback. Feedback kann entweder im Text selbst oder – das allerdings nur synchron – über den Chat gegeben werden.

(-) Ein Etherpad ist rein textbasiert. Bilder, Videos, Audio und weiteres, können nicht in ein Etherpad integriert werden.

Stolpersteine & Herausforderungen

Ein Etherpad ist nicht für die Arbeit an längeren gemeinsamen Texten geeignet. Es sollte eher zum ersten Brainstorming, für weniger umfangreiche Teilaufgaben (z. B. zum gemeinsamen Erstellen einer Gliederung) oder zur Protokollierung von Absprachen genutzt werden.

Möchten Sie als Lehrende/r im Etherpad mitlesen und ggf. im Text kommentieren, sollte dies den Studierenden von Anfang an transparent gemacht werden, um Unsicherheiten zu vermeiden.

Kombinationsmöglichkeiten

Wird in einem Etherpad ein Brainstorming durchgeführt oder werden Teilaufgaben besprochen, kann die umfangreichere gemeinsame Textarbeit z. B. in einem Wiki oder Blog stattfinden.

Werkzeuge

LMS-eigenes Tool

Patterns bezeichnet man auch als Entwurfsmuster, welche Lösungen zu einer bestimmten Problemlage liefern. Sie haben einen hohen praktischen Bezug und bieten eine Alternative bspw. zu reinen Methodenblättern.

Die hier aufgeführten Patterns basieren auf der Grundlage des im Oktober 2019 an der TU Darmstadt stattgefundenen Barcamps des Innovationsforums Didaktische Konzeptentwicklung.

Sie haben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und sollen vielmehr alle Leser_innen einladen, uns ihr ergänzendes Feedback über die Kommentarfunktion zu geben. Damit möchten wir dazu anregen, sich inhaltlich an der Ausarbeitung der Patterns zu beteiligen.

Die Patterns stehen unter der Lizenz CC BY-SA 4.0.

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One comment

  1. Pingback: Online-Workshop „Patternentwicklung für die digitale Hochschullehre“ (19.11.2020) – HessenHub – Netzwerk digitale Hochschullehre Hessen

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