An Alle(s) gedacht? – Beitrag 8: Struktur von LMS-Kursen

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Eingebettet in das Design der Kampagne, mit der Sprechblase „An Alle(s) gedacht?“, steht eine gezeichnete Person vor einem Labyrinth, an dessen Ende ein Doktorhut abgebildet ist. Im Labyrinth verstreut sind Symbole für Windows, Excel, PowerPoint, YouTube, Chat und Diagramme.

An Alle(s) gedacht!

Eine unpassende oder unübersichtliche Struktur, fehlende Überschriften, unklare Dateinamen, oder verschachtelte Elemente können Barrieren darstellen und zu zusätzlichen Schwierigkeiten und Frustration beim Lernen führen. Ein kohärenter und logischer Kursaufbau mit einer klaren Struktur ist daher ein unverzichtbarer Baustein auf dem Weg zu einem barrierefreien Bildungsangebot.

Weiter gedacht.

Aus Perspektive der Barrierefreiheit ist bei der Konzeption von Kursen auf Lernplattformen eine möglichst einfache und lineare Kursstruktur zu empfehlen. Das Layout sollte dabei konsistent und einheitlich gestaltet sein.

Lernplattformen wie Moodle und ILIAS oder OLAT bieten verschiedene Möglichkeiten, Kursinhalte zu strukturieren und zu organisieren. Je nach Kontext und Zielgruppe kann die optimale Kursstruktur variieren. Gängige Vorlagen und Formate sollten verwendet werden. Möglicherweise gibt es an Ihrer Hochschule bereits fertige Vorlagen für die Erstellung neuer Kurse.  Beim Anlegen des Kurses ist zu prüfen, welches Format für Ihren Kontext am besten geeignet ist, siehe z.B. Kursformate bei Moodle.

Kurse sollten nicht als große Ablageordner nach dem Motto “mehr ist mehr” genutzt werden. Vermeiden Sie eine unübersichtliche Ansammlung von Inhalten, die es den Lernenden erschwert, relevante Informationen zu finden. In einer barrierefreien Kursstruktur sollten Informationen und Aktivitäten mit wenigen Klicks erreichbar sein. Dies bedeutet, dass die Lernenden nicht durch zahlreiche Unterseiten navigieren müssen, um zu den relevanten Inhalten zu gelangen. Darüber hinaus ist es von entscheidender Bedeutung, aussagekräftige und konsistente Bezeichnungen für die Elemente in Ihrem Kurs zu vergeben, wie beispielsweise für Kursabschnitte, Aktivitäten und Dateien. Dies lässt sich gut anhand eines Beispiels veranschaulichen.

Abschnitt eines Kurses für Woche 1, hochgeladen in den Abschnitt: Datei mit dem Namen "Folien_V4_he", Video mit dem Titel "Thema 1" und eine Seite mit dem Titel "Grafik Überblick"
Elemente in einem Kurs ohne eindeutige Benennung
Abschnitt eines Kurses für Woche 1, hochgeladen in den Abschnitt: Datei mit dem Namen "Präsentation Einführung in die digitale Barrierefreiheit", Video mit dem Titel "Webiner Einführung in die digitale Barrierefreiheit vom 12.06.2024" und eine Seite mit dem Titel "Grafik Überblick über Gesetze und Richtlinien"
Elemente in einem Kurs mit eindeutiger Benennung

Auf dem zweiten Screenshot ist bei den einzelnen Elementen des Kurses auf den ersten Blick zu erkennen, was sich dahinter verbirgt. Der Inhalt ist gut zu erkennen und einzuordnen, sodass sich die Lernenden im Lernmaterial besser zurechtfinden. Um den Lernenden die Orientierung im Kurs weiter zu erleichtern, kann es auch hilfreich sein, zu Beginn einen kurzen Überblick über den Kurs bzw. die Kursstruktur zu geben, insbesondere bei umfangreichen Kursen. Auf diese Weise erhalten die Lernenden eine klare Vorstellung davon, was sie erwartet.

Neben der Gestaltung ist es auch wichtig, Hilfsbereitschaft zu signalisieren und Kontaktdaten gut auffindbar zu hinterlegen. Die Lernenden können am besten beurteilen, ob der Kurs für sie zugänglich und verständlich ist oder ob sie etwas vermissen. Sowohl während des Kurses als auch am Ende des Kurses können Sie die Lernenden um Feedback zum Kurs bitten und, wenn möglich, den Kurs an die Bedürfnisse der Lernenden anpassen. 

Linktipps

Für den Inhalt verantwortlich: AG “Kampagne Digitale Barrierefreiheit”

Bei Fragen und Anregungen wenden Sie sich per Mail an Sanja Grimminger.

Webseite “An Alle(s) gedacht?”

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