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An Alle(s) gedacht!
Scans mit geringer Auflösung, gedrehte Seiten, gekrümmte Zeilen oder abgeschnittene Ränder erschweren es den Studierenden, den Inhalt zu erfassen. Fehlende Texterkennung und handschriftliche Notizen sind weitere Hindernisse beim Lernen mit solchen Materialien. Gut aufbereitete und durchsuchbare Texte von hoher Qualität ermöglichen dagegen einen besseren Zugang, insbesondere für Studierende mit Beeinträchtigungen.
Weiter gedacht.
Scans gehören zu den am häufig verwendeten Lernmaterialien. Oft handelt es sich dabei um Bilddateien, die Text enthalten, aber nicht als ein durchsuchbarer Text gespeichert sind. Es wird daher empfohlen, Scans so weit wie möglich zu vermeiden, da Vorleseprogramme oder Screenreader, die von Blinden genutzt werden, oft Schwierigkeiten mit ihnen haben. Auch für Personen, die Vergrößerungssoftware wie z. B. eine Bildschirmlupe nutzen, können gescannte Texte schlecht lesbar sein.
Bevor Scannen in Betracht gezogen wird, sollte immer geprüft werden, ob eine digitale Version des Buches oder Artikels bereits verfügbar ist, z. B. eine neuere Ausgabe in einer Online-Bibliothek. In Fällen, in denen sich das Scannen nicht vermeiden lässt, sollten Maßnahmen ergriffen werden, um die Barrieren so gering wie möglich zu halten.
Der Scan in hoher Auflösung ist der Ausgangspunkt für ein barrierearmes Dokument. Als Grundlage für die spätere Texterkennung wird eine Auflösung von 300-400 dpi (dots per inch: dpi-Wert bezeichnet das Maß der Detailgenauigkeit) empfohlen.
Beim Scannen ist zu überprüfen, ob der Scanner über eine integrierte Texterkennungs- oder OCR-Funktion (Optical Character Recognition) verfügt. Diese Option ermöglicht die direkte Speicherung eines Dokuments in einem durchsuchbaren Format, in der Regel als PDF-Datei.
Wenn die Texterkennung nicht direkt beim Scannen möglich ist, kann sie auch nachträglich mit speziellen PDF-Programmen wie Adobe Acrobat Pro oder der kostenlosen Alternative PDF24 durchgeführt werden. Diese Programme bieten die Möglichkeit, durchsuchbare PDF-Dateien zu erstellen.
Mit der Texterkennung ist die erstellte Datei in der Regel nicht vollständig barrierefrei, stellt jedoch eine bessere Alternative zu einem Scan in Form einer nicht durchsuchbaren Bilddatei dar. Sie bildet auch die Grundlage für die barrierefreie Nachbearbeitung des Textdokuments bzw. die Umsetzung in eine barrierefreie Form.
Übringens: Für Seitenausschnitte oder Texte auf Screenshots bieten mittlerweile verschiedene Screenshot-Tools und -Programme die Möglichkeit, den Text direkt aus dem Bild zu extrahieren. Beispiele hierfür sind Snipping Tool und Snagit. Auch im Notizbuch OneNote von Microsoft kann Text aus eingefügten Bildern extrahiert werden.
Linktipps
- University of Washington: High-quality scans (in English)
- Hinweise zu barrierefreien PDFs von der Universität Potsdam
Für den Inhalt verantwortlich: AG “Kampagne Digitale Barrierefreiheit”
Bei Fragen und Anregungen wenden Sie sich per Mail an Sanja Grimminger.
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