Aufzeichnungen der Impulsreihe “KI for Education: Wie Künstliche Intelligenz die Hochschullandschaft verändert”

Herzlich willkommen zu den Aufzeichnungen der HessenHub Impulsreihe “KI for Education: Wie Künstliche Intelligenz die Hochschullandschaft verändert”. In dieser Reihe haben wir uns mit verschiedenen Aspekten von KI in Bezug auf Studium und Lehre auseinandergesetzt und unter anderem die Fragen behandelt, welche Kompetenzen im Umgang mit KI-gestützten Tools wie ChatGPT benötigt werden und wie diese Tools in verschiedenen Lehrkontexten eingesetzt werden können. Hier finden Sie die Aufzeichnungen der Vorträge.

Künstliche Intelligenz: Aktuelle Entwicklungen und Auswirkungen für den Hochschulbereich

Dieser Vortrag bietet einen Einblick über den aktuellen Stand von KI-Anwendungen und ihre Einsatzgebiete. Wir erklären, wie diese Anwendungen lernen und gehen auf ihre Potenziale und Grenzen ein. Zudem beleuchten wir ihre praktischen Implikationen für die Forschung und Lehre und diskutieren diese aus verschiedenen Perspektiven mit den Teilnehmenden.

Future Skills im Zeitalter von KI

Prof. Dr. Michael Guckert (THM)

Neue Entwicklungen aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz wie das prominente Beispiel ChatGPT ermöglichen völlige neue Anwendungen in Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft. Ein aktiver gestalterischer Umgang mit Künstlicher Intelligenz wird somit zunehmend zu einer wesentlichen Kompetenz. Im Besonderen entstehen neue Chancen und Herausforderungen für Lehre und Studium. Im Vortrag werden Antworten auf die folgenden Fragen diskutiert:

  • Welche Kompetenzen brauchen Studierende und Lehrende im Umgang mit ChatGPT und Co.?
  • Welche Skills brauchen Studierende und Lehrende in Zukunft?
  • Wie kann KI dazu beitragen, Studierenden die Fähigkeiten/Schlüsselkompetenzen beizubringen, die für die Zukunft in einer digitalisierten Welt wichtig sind?
  • Kann KI die Studierenden in ihrem individuellen Lernprozess unterstützen?

ChatGPT et al. – Implikationen des Natural Language Processing für eine zukunftsfähige Prüfungskultur

Dr. Anika Limburg (HRSM)

Die Implikationen von Tools wie ChatGPT für das hochschulische Bildungswesen werden derzeit viel diskutiert. Während manche Hochschulen bereits die Nutzung solcher Tools im Prüfungskontext verboten haben, wird sie andernorts im Sinne einer Mensch-Maschine-Interaktion empfohlen. Gleichzeitig hat die Suche nach innovativen Prüfungsformaten und sinnvollen -modalitäten begonnen, die den technologischen Entwicklungen Rechnung tragen und die Zukunftsfähigkeit des hochschulischen Prüfungswesens gewährleisten sollen. In diesem Vortrag werden sowohl die Probleme und Befürchtungen, beispielsweise vor einem Verlust der Prüfungsgerechtigkeit und der Unterwanderung von Lernprozessen beleuchtet, als auch die ersten vielversprechenden Ansätze vorgestellt, mit denen KI-Tools Hochschullehre und Prüfungswesen bereichern können.

Im Vortrag werden u.a. die folgenden Fragen erörtert:

  • Welche Auswirkungen hat KI auf die Prüfungskultur: Prüfungsformate, -leistungen, -aufgabenstellungen, -bewertungen?
  • Welche Vorteile bietet es Lehrenden im Kontext von Prüfungen (Erstellung von MC-Fragen, Bewertungsmatrix)?
  • Wo entstehen womöglich Gefahren in Bezug auf die Prüfungskultur an deutschen Hochschulen?
  • Was bedeutet ChatGPT für das Urheberrecht und Plagiate?

Künstliche Intelligenz in der Hochschullehre: Didaktische Implikationen und konstruktiver Einsatz in der Lehrpraxis

Prof. Dr. Christian Spannagel (PH Heidelberg)

Ende 2022 hat die Veröffentlichung des KI-Systems ChatGPT Lehrende an Schulen und Hochschulen aufgerüttelt: Das Sprachmodell ist in der Lage, Antworten auf Fragen in natürlicher Sprache zu geben, beispielsweise bei der Bearbeitung von Hausaufgaben oder der Lösung von Klausuren. Dabei ist das leistungsstarke Werkzeug nur der Anfang einer Entwicklung, die auf das Bildungssystem ‘zurollt’. Schnell wurden Rufe nach einem Verbot solcher Systeme laut.

In dem Vortrag wird der konstruktive Umgang mit KI-Systemen in der Lehre jenseits von Verboten behandelt. Dabei werden folgende Fragen beantwortet:

  • Wie ändern sich Lernziele vor dem Hintergrund der Verfügbarkeit von KI-Systemen?
  • Wie können Studierende und Lehrende KI produktiv einsetzen?
  • Und wie kann man Problemen und Herausforderungen begegnen?

Digitalität für alle!

Prof. Dr. Kati Hannken-Illjes (Philipps-Universität Marburg)

Digitale Kompetenzen und die Fähigkeit die Bedingungen von Digitalität zu reflektieren sind grundlegend für alle Studienbereiche und eine wichtige Voraussetzung für die meisten Tätigkeitsfelder. Der Vortrag zeigt am Beispiel des MarSkills-Studienbereichs der Philipps-Universität Marburg wie diese Angebote so curricular aufgenommen werden können, dass alle BA-Studierenden sie nutzen können. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf dem Marburg-Modul als interdisziplinärem Projektmodul.

ChatGPT und Konsorten – Segen oder Fluch für die Hochschullehre. Antworten aus prüfungsrechtlicher und didaktischer Sicht

Prof. Dr. Ingo Striepling (OTH Regensburg)

KI wie ChatGPT ist momentan in aller Munde. Kolleg:innen streamen Live-Tests anhand alter Klausuren und attestieren der KI, dass sie bestanden hätte. Das gleiche gilt für Eignungstests. Ist das die „schöne neue Welt“? Eigentlich ist die Idee, andere für sich arbeiten zu lassen, gar nicht neu. Brisant ist nunmehr aber die rasante Geschwindigkeit, mit der passable Ergebnisse generiert werden können.

Welche Auswirkungen hat das auf unsere Lehrveranstaltungen und Prüfungen? Können wir an den bisherigen Formaten festhalten? Wie kann die Nutzung von z.B. ChatGPT verhindert werden? Oder sollten wir besser fragen: Wie können wir unsere Studierenden anleiten, KI intelligent zu nutzen?

Der Beantwortung dieser Fragen wollen wir uns im Rahmen von Inputs und Diskussion nähern.