Rückblick: „Automatisch generiertes Feedback für Programmieranfänger – Wie kann QPED die Lehre in der Informatik verbessern?“ (Steffen Dick, Philipps-Universität Marburg)

In der März-Ausgabe der Digitalen Kaffeerunde stellte uns Steffen Dick, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Informatik an der Philipps-Universität Marburg, das Projekt QPED-Quality-focused Programming Education vor.

Feedback für Programmieraufgaben für Lernende mit verschiedenen Kenntnisständen ist ein wichtiger und integraler Bestandteil der Ausbildung in Informatik. Das Erstellen von Feedback und die Review von studentischen Lösungen ist allerdings eine unliebsame und zeitaufwendige Aufgabe. Spezifisch in einem frühen Stadium der Ausbildung machen Lernende die gleichen oder ähnliche Fehler häufiger. Zu diesen Fehlern zählen unter anderem nicht kompilierbaren Code, das Übersehen von Einschränkungen in der Aufgabenstellung oder die Verletzung geltender Konventionen für Code.

Um dieser Hürde etwas entgegen zu wirken, hat das QPED-Team ein Tool entwickelt, das den Code von Lernenden hinsichtlich verschiedener Aspekte und Vorgaben analysiert. Ausgehend von dieser Analyse wird dann automatisches Feedback erstellt, das den Lernenden innerhalb weniger Sekunden zur Verfügung gestellt werden kann. Dies bietet den Lehrenden die Möglichkeit, weniger Zeit auf die Korrektur und das Schreiben von Feedback aufzubringen. Gleichzeitig müssen die Lernenden nicht länger auf eine Antwort des Lehrenden warten und können auf diese Weise schneller Feedback erhalten und Lehrenden wird auch die Möglichkeit gegeben, Feedback zu individualisieren und dem Stil und Kenntnisstand des Kurses anzupassen.

Um etwaige Probleme mit der Installation und auch Konfiguration unserer Tools zu verhindern, kann das vom Projektteam entwickelte Tool, MASS, in die web Plattform Quarterfall integriert werden. Quarterfall ist eine Plattform, auf der Lehrende Kurse anlegen, Material einpflegen und Aufgaben stellen können. Diese Aufgaben können dann mit verschiedenen bereits vorhandenen Werkzeugen mit Feedback versehen werden. Eines dieser Werkzeuge ist der sogenannte „Cloud Check“, mit welchem ein beliebiges Git-Repository in die Plattform integriert werden kann.

Das vom Projektteam entwickelte Tool ist zwar auf Quarterfall zugeschnitten, besitzt allerdings eine Schnittstelle, mit welcher das Tool auch auf anderen Plattformen und auch lokal eingesetzt werden könnte. Feedback ist generell konfigurierbar, indem ausgewählt werden kann, auf welchem Level sich die Lernenden aktuell befinden (beginner, intermediate, advanced). Das System gibt anschließend Feedback über syntaktische Fehler, Verletzungen der Konventionen zum Formatieren von Code, dem gewählten Lösungsweg, Qualität von Tests und Verletzungen verschiedener Metriken.
Weitere Informationen können auf https://qped-eu.github.io/mass nachgelesen werden.

In der anschließenden Diskussionsrunde mit dem Plenum, kamen unter anderem Fragen auf, inwiefern sich das Tool zum Beispiel von Chat GPT unterscheide. Daraufhin wurde der Vorschlag entwickelt, Studierenden zu Beginn der Lehrveranstaltung aufzufordern, Code sowohl in den Checker als auch im Chat GPT einzugeben und jeweils die beiden Antworten gemeinsam zu interpretieren. Die Präsentationsfolien der Digitalen Kaffeerunde können Sie sich im PDF-Format herunterladen. Ebenso steht Ihnen Steffen Dick auch für weitere Fragen und zur Kontaktaufnahme über seine E-Mail-Adresse steffen.dick[at]uni-marburg.de zur Verfügung.